Die
für die öffentlichen Parks verantwortliche Unterabteilung des
„Tokyo Metropolitan Government Bureau of Construction“ wies die
dort bereits lange lebenden Bewohner mit einem offiziellen
Schriftstück an, dass sie den Park bis 30.11.2015 zu verlassen
hätten. Verschiedene
Bewegungen, die daraufhin von der Stadtverwaltung und dem JSC
Erklärungen und Gespräche bezüglich des Schriftstückes forderten,
wurden ignoriert. Stattdessen kündigte die
Tokyoter Stadtegierung am 27.11. 2015 in einer amtlichen Notiz an,
dass der an das Stadion angrenzende Teil des Parks am 27.01.2016
geschlossen werden sollte.
Am 27.01.16 sammelten sich dann Polizei (die von der JSC beauftragt wurde, obwohl diese dies später leugnete und angab, sie "wisse nicht, warum so viele Polizisten dagewesen seien."), private, vom JSC beauftragte Security ("Shimizu Okuto" [清水オクト]) und Mitglieder des JSC vor den Eingängen des Parks, um die Bewohner_innen am Betreten desselben zu hindern und diesen abzuriegeln. Die privaten Securitymitarbeiter hatte bereits vorher die Eingänge des Parks 'bewacht' und diesen patroulliert. Einige Unterstützer konnten trotzdem zu den im Park verbliebenen Bewohnern gelangen, wo JSC-Mitarbeiter die Wege zu den WCs blockierten und Mitarbeiter der 'Tokyoter Stadtwasserwerke' versuchten, das Wasser abzusperren, was jedoch aktiv verhindert werden konnte. Der Strom wurde jedoch an diesem Tag abgestellt. Außerdem versuchte man, Bewohner und Unterstützer durch eine aggressive Polizeipräsenz einzuschüchtern. Drei Eingänge des Parks sollten verschlossen werden, was nur bei zweien gelang, da der Widerstand am dritten zu groß war. Während dieses Protestes schwenkte ein Baukran Barrikadenteile über die Köpfe der Demonstrierenden.
Absperrungen u.Ä. konnten später von
Unterstützern und Bewohnern rückgängig gemacht werden.
Videos mit engl. Untertiteln:
Versuchte Räumung und Absperrung des Meiji-Parks am 27. Januar 2016
Teil 2 vom 27.01.2016
Die JSC unternahm danach mehrere
Versuche, die letzten Zugänge zum Park zu versperren, sah sich
jedoch immer wieder Protesten von Bewohnern und solidarischen Personen gegenüber.
Am 17.02.2016 fand dann die letzte
„offizielle“ Unterredung zwischen den Bewohnern des Parks und dem
JSC statt, während der die Bewohner schlicht aufgefordert wurden, den Park
umgehend zu räumen. Die JSC-Mitarbeiter flüchteten sich danach zurück in ihre Büros.
"Sofort weg hier. Wir bauen."
Plötzliche Räumung des Parks am 16.04.2016
Der JSC forderte am 14. März vom
Tokyoter Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen die Bewohner
des Parks an, da sie sonst fürchteten, die planmäßige
Fertigstellung des neuen Stadions nicht garantieren zu können. Nach
ca. einem Monat erhielten sie diese auch (uns ist nicht bekannt,
wann das Urteil genau erging). Eigentlich hätten die Bewohner vom Urteil schriftlich benachrichtigt werden müssen,
aber das geschah nicht.
Stattdessen wurde
der Park völlig überraschend am Morgen des 16.04. von Massen an
Polizei, Vollstreckungsbeamten des Landgerichts, privater Security
und Bauarbeitern geräumt.
Bewohner werden einseitig aufgefordert, den Park zu verlassen.
Versuch einiger Unterstützer, durch die Absperrungen in den Park zu gelangen.
Während der
Proteste wurde B-San von der Polizei festgenommen, da er sich gegen
die gewalttätigen Maßnahmen gewehrt hatte. Am 17.04. wurde er zu 10
Tagen Untersuchungshaft verdonnert. Am 24.04. wurde bekannt, dass er in Sicherungsverwahrung
genommen ist (seit wann genau er sich überhaupt darin befand, ist unklar), während er noch immer auf die offizielle Begründung der
Anklage wartete. Am 25.04. fand eine Verhandlung statt, bei der eine Begründung für eine weitere Inhaftierung von B-San hätte vorgelegt werden müssen. Kurz darauf wurde er entlassen und gab bereits einige
Aussagen über die schlechte Behandlung durch die Polizei weiter, die
genauso wie bei A-San physische und psychische Gewalt gegen ihn
eingesetzt haben.
Die Bewohner des
Gebiets um das Stadium mussten nach der gewalttätigen Räumung in
einen anderen Teil des Parks (こもれびテラス) umziehen, der noch frei betreten werden
kann und protestieren weiterhin gegen das Vorgehen des JSC und der
Regierung.